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6.11. 2012: Podiumsdiskussion am LGH

Weit in die Vergangenheit zurück versetzt wurden die Besucher am Dienstagabend in der ehemaligen Bismarckkaserne. Bei einer Podiumsdiskussion im Gymnasium für Hochbegabte wurden die Vorgänge um den Nato-Doppelbeschluss in den 80er-Jahren beleuchtet. Wichtige Zeitzeugen waren dazu geladen, unter ihnen der damalige Kommandeur der Pershing-II-Batterie, Raymond E. Haddock. Es war eine interessante Vorstellung der damaligen Umstände, die die Zeitzeugen Nikolai Andrjewitsch Skiba, Nikolaj Wasiljewitsch Gegorow sowie Peter Schulz und Raymond E. Haddock dem zahlreich erschienen Gmünder Publikum näher brachten. Der Nato-Doppelbeschluss, 1979 gefasst und 1983 umgesetzt, stand zur Debatte. 1990 erfolgte dann die beiderseitige Abrüstung. Ebenfalls mit dabei war Dr. Wolfgang Sternstein, damals aktiver Protestierer und heute Friedensforscher. Moderiert wurde die Diskussion von Wolfgang Schlupp-Hauck. Oberbürgermeister Richard Arnold freute sich, General Haddock zu begrüßen, der damals viel dazu beigetragen habe, dass alles so gut abgelaufen ist. „Wo Sie waren, war Weltgeschichte, die sich zum Besseren gewandt hat“, meinte Arnold. Major Skiba gab zu bedenken, dass man diese Geschichte von zwei Seiten sehen könne – und müsse. General Haddock verteidigte die damalige Sicht der amerikanischen Regierung. Zwar könne man verschiedener Meinung sein, aber Fakten oder Tatsachen seien unwiderlegbar. Für ihn sei es nötig gewesen, die Pershing I durch die Pershing II zu ersetzen, denn man habe der damaligen Russischen SS 20 nichts entgegensetzen können. Peter Schulz, ehemaliger NVA-Offizier der DDR, betonte hingegen, dass aus russischer und DDR-Sicht eine unglaubliche amerikanische Waffenüberlegenheit geherrscht habe. Daher sei man davon ausgegangen, dass nicht nur Mittelstreckenraketen abgebaut werden müssten, sondern auch das gesamte strategische Waffenarsenal. „Das sah ich damals so“, sagte Schulz. Wolfgang Sternstein hingegen befand schon damals, dass der Mensch im Vordergrund stehen müsse – und nicht die Regierungen. Daher habe er die Konsequenzen gezogen und sich für Widerstand entschlossen. Mit dem Hammer habe er eine Rakete abgerüstet – und sei dafür ins Gefängnis gegangen. Das habe sich gelohnt, meinte er, denn die Macht der Friedensbewegung sei gewachsen. Letztlich habe seiner Meinung nach die Friedensbewegung zur später erfolgten Abrüstung einen bedeutenden Beitrag geleistet. Eine Sicht der Dinge, die der ehemalige Offizier Gegorow teilte. © Gmünder Tagespost 06.11.2012

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