21.2. 2013 Vortragsabend mit Dr. Heiß, fem

Mineralwissenschaften, Kälberserum und Knockout-Mäuse

Es stellte sich schnell heraus, dass nicht nur biologisches Grundwissen, sondern auch viel Wissen aus den Fächern Chemie, Physik und Statistik notwendig war, um dem Vortrag fachlich zu folgen. Herr Dr. Heiß, der vom fem Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie in Schwäbisch Gmünd an diesem Abend ans LGH kam, um uns einen Einblick über die uns bisher sehr unbekannte Welt der Biochemie zu gewähren, erzählte uns zunächst etwas über seinen Arbeitsplatz. Das fem Forschungsinstitut, das übrigens auch immer wieder LGH-Schüler als Praktikanten bei sich aufnimmt, ist vor allem auf den Bereich der Metallkunde spezialisiert. Zum Beispiel kooperiert fem mit der Medizin-technik, etwa bei der Optimierung und Entwicklung von Implantaten. Diese kurze Einleitung war für uns alle noch leicht verständlich. Schwieriger war es, die Funktionsweise diverser technischer Geräte zu verstehen, die das fem Forschungsinstitut beherbergt. Zum Beispiel erklärte Dr. Heiß den Inlens Detektor, mit dessen Hilfe man sich in mikroskopisch kleinen Dimensionen durch ein Metall bewegen und somit zum Beispiel Kupfer-ausscheidungen in Silber feststellen kann. Hierzu zeigte er uns zum besseren Verständnis ein 3D-Modell dieses Vorgehens und einen kleinen Film, was wirklich eine beeindruckende Wirkung auf uns Schüler hatte. Im zweiten Teil seines Vortrages berichtete Herr Dr. Heiß, der bereits auf anderen interdisziplinären Forschungsgebieten erfolgreich Grund-lagenforschung betrieben hat, die Bedeutung der Biomineralisation - der Wissenschaft, die sich mit den mineralischen Produkten beschäftigt, die durch organische Prozesse entstehen. Das ist insofern relevant, als dass durch diesen Forschungszweig entscheidende medizinische Erkenntnisse gewonnen werden können, wie zum Beispiel die Erkennung von Mineral-ablagerungen im Knochen und der Therapie von Fehlfunktionen. Die Unter-suchung der Mechanismen, die den ständigen Auf- und Abbau von Knochen-substanz beeinflussen und die dabei die Schlüsselfunktion des Fetuin Protein-A aufzeigte, führte uns einmal quer durch eine Reihe von physikalischen, biologischen und chemischen Untersuchungsmethoden. Nicht alles konnten wir genau verstehen, waren aber von dem großen interdisziplinären Fachwissen von Dr. Heiß beeindruckt. Uns zeigte der Vortrag sehr eindrucksvoll, wie viel ein Forscher, der eigentlich ein für uns zunächst rein medizinisches Thema bearbeitet, auch in den angrenzenden Fachwissenschaften beherrschen muss. Danach blieb dem einen oder anderen nur noch ein Spruch im Kopf, der wohl getrost als der unwissenschaftlichste an diesem Vortragsabend bezeichnet werden kann: „Wenn man das jetzt bei Mäusen ausprobiert, kalzifiziert die Aorta wie ein altes Ofenrohr!“ Wir danken Herrn Dr. Hess und dem fem Forschungsinstitut für einen Vortragsabend, bei dem die Köpfe rauchten, der uns aber auch einen Einblick in das doch sehr interessante Gebiet der Mineralwissenschaften bot. Lea Frauenknecht (überarbeitet von Silke Freund, Kollegium)

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