Charlie Hebdo und die Folgen

Zum Verhältnis von Freiheit und Verantwortung

Bereits am 11. Januar schreibt Wenke Husmann in ZEITONLINE/Kunst zum Thema: ""Das Wesentliche ist, dass man keine Meinung verbieten darf", formuliert es Plantu, einer von Frankreichs renommiertesten Karikaturisten. Jeden Wochentag fasst er auf der Titelseite von Le Monde seine Meinung zum Weltgeschehen in Linien. Er hat sichtlich wenig geschlafen und der Schweiß rinnt ihm an diesem Samstag nach dem Anschlag über die Stirn. "Aber", sagt er, "man muss diese Meinung dann in die richtige Form bringen". Wie die aussieht, das diskutieren die Zeichner in Frankreich gerade besonders heftig. Der in Paris lebende Comicübersetzer Volker Zimmermann kritisiert in diesem Zusammenhang eine Kurzschlussreaktion, die ihn an das Jahr 2005 erinnert: Damals erschienen in der dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten Mohammed-Karikaturen, die weltweit Demonstrationen und Ausschreitungen nach sich zogen. "Das waren schlechte Karikaturen aus einer rechtskonservativen Zeitung. Warum sollte man die zeigen?" Charlie Hebdo druckte sie damals nach. "Diese Karikaturen allein aus dem Grund abzudrucken, dass es in muslimischen Ländern Proteste gegen sie gegeben hat, ist Ausdruck eines bornierten Laizismus, der im Namen der Pressefreiheit pauschal alle Religionen angreift, ohne dabei die gesellschaftliche Situation der betroffenen Glaubensgemeinschaften in Betracht zu ziehen. Klar darf man das. Aber ist es intelligent?" Die Frage bleibt. Thomas Schäfer, Kollegium

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