Deutsch-Französische Seminarwoche in Berlin

La culture e(s)t le pouvoir, phase II du projet à Berlin, 1. - 6. Februar 2015

Und tatsächlich sollte dieses aktuellste Thema in den Präsentationen, Stellungnahmen und Präsentationen insbesondere der deutschen Schüler eine wichtige Rolle spielen, zumal ihre Beiträge zugleich einen solidarischen Schulterschluss mit den französischen Partnern und Nachbarn herstellten, die sich in machtvollen Massendemonstrationen auf allen öffentlichen Plätzen Frankreichs – quer durch alle sozialen Schichten - eindrucksvoll für die << liberté d’expression et liberté de la presse >> und gegen den Terror ausgesprochen hatten. 2.2.2015 Ein eindrucksvoller Tag der Gespräche und Vorträge im Haus der Wannseekonferenz, in dem es neben einem Workshop zur Filmkunst und Propaganda im Nationalsozialismus, angereichert mit Filmdokumenten von und mit Leni Riefenstahl, vor allem um die Abschlusspräsentationen der Schüler aus der ersten deutsch-französischen Arbeitsphase in Mirande ging, eröffnete diese zweite Seminarwoche in Berlin mit Themen wie: << Qui possède le quatrième pouvoir?>> Quel est le rôle du journaliste? (Wer besitzt die vierte Macht? Welchen Einfluss übt der Journalist aus?), journalistisches Ethos, arabischer Frühling und die Rolle der sozialen Medien, Vorwegnahme des Totalitarismus in der Science Fiction (Literatur und Film), Foto, Wahrheit und öffentliche Meinung, die Rolle des Humors in der Kritik von Diktaturen und Diktatoren (Film), das Problem der Beutekunst und der Fall Gurlitt, die Rolle der Populärkultur als Mittel von Unterhaltung, Kritik und /oder Propaganda, Künstler als Opfer der Naziherrschaft und des Vichy-Regimes(Bildende Kunst und Musik), die Rolle von Erziehung und Schule von 1919-1960 in Deutschland und Frankreich, um nur die absoluten thematischen Schwerpunkte zu nennen. Zudem erlebten die Schüler und Lehrer eine sehr engagierte und inspirierte Führung durch die Gedenkstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“, die historische Wissensfülle mit didaktischem Geschick verknüpfte und nachhaltige Eindrücke zur Endlösung der Judenfrage hinterließ. 3.2.2015 Am nächsten Tag stand das Deutsche Pressemuseum im Ullsteinhaus auf dem Programm. Holger Wettingfeld, der zukünftige Leiter des Museums, erklärte zunächst bei einem ausgedehnten Rundgang die Architektur des Verlagsgebäudes, referierte dann über die Geschichte und Bedeutung des Ullsteinverlags und stellte die Rolle der Zeitungsstadt Berlin seit der Währungsreform in den Mittelpunkt seines Vortrags mit folgender, angeregter Diskussion. Der Nachmittag war einer thematischen Führung durch das Reichstagsgebäude vorbehalten mit folgender Besichtigung der Reichstagskuppel und einem Spaziergang zu historischen Erinnerungsorten. Bei aller Dichte und Intensität des Programms gelang es auch noch gut zu essen, Café Olé in der UFA-Fabrik, hmm…und auch die Jugendherberge in der Kluckstraße bot sehr ordentliches Essen. Außerdem fuhren wir Bus, S- und U-Bahn, kannten daher bald alle bedeutenden Knotenpunkte und auch die wichtigsten und prachtvollsten Straßen der Metropole. 4.2.2015 Der Mittwoch begann mit einer sehr ausführlichen Besichtigung der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße (open air), gefolgt von einer Filmdokumentation im Besucherzentrum. Wiederum im Ullsteinhaus trafen wir uns dann am Nachmittag zu einer Lesung mit Irina Liebmann, Schriftstellerin und Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, die das Thema „Die Situation der Presse in der früheren DDR“ gewählt hatte und besonders auf die Rolle ihres Vaters, des Journalisten Rudolf Herrnstadt, einging, der maßgeblich am Aufbau der Presse in der Ostzone/DDR beteiligt war und 1953 wegen Kritik an der SED alle Ämter verlor und aus der Partei ausgeschlossen wurde. Am Nachmittag stand den Schülern – endlich!– freie Zeit zur Erkundung der Stadt zur Verfügung, die emsig genutzt wurde, denn am Abend ging es für alle deutschen Schüler in das Theater am Schiffbauerdamm. Gegeben wurde eine fulminante und mitreißende Inszenierung der Dreigroschenoper von Bert Brecht, die ihresgleichen suchen dürfte. 5.2.2015 Zu vier verschiedenen Workshops pilgerten die Schüler, in deutsch-französisch gemischten Gruppen, am nächsten Vormittag. Unter dem Motto: „Die Rolle der Medien als 4. Gewalt“ standen folgende Optionen zur Wahl: -Reporter ohne Grenzen, -Der Cartoonist als politischer Kommentator, -Teilnahme an der Redaktionskonferenz des TAGESSPIEGELS mit anschließendem Gespräch mit dem Chefredakteur und -Besuch im Film- und Fernsehmuseum am Potsdamer Platz Die thematischen Schlussakzente setzten am gleichen Nachmittag die geführte Besichtigung und Erklärung der Ausstellung „ Wir waren Nachbarn“, in der das Schicksal deportierter jüdischer Mitbürger durch die Dokumentation wechselnder Wohnungs- und Hausbelegungen aufgezeigt wird, sowie die nunmehr letzten Präsentationen der Workshop-Teilnehmer des Vormittags im Rathaus Schöneberg, John-F. Kennedy Saal, womit die Fülle des offiziellen Programms seinen feierlichen Abschluss und Höhepunkt fand. Der inoffizielle Abschluss fand im typisch berlinerischen Lokal Zille-Markt in der Bleibtreustraße statt und diente nach letzten Genüssen und Gesprächen auch dem Abschiednehmen der Schüler und der Lehrer, da die deutsche Gruppe am nächsten Vormittag bereits sehr früh aufbrechen musste. Es bleibt der Dank für dieses großartige Projekt in 2 Phasen, das in Berlin zweifellos seine Höhepunkte hatte, der Dank an die Akteure in Berlin, die, einmal abgesehen von den Lehrern der beiden Schulen, das ganze anspruchsvolle Programm dieser Berliner Woche auf die Beine gestellt haben. Es sind dies als Hauptverantwortliche vor allem Lore Kleiber, Projektleitung (HWK), Holger Wettingfeld (DPMU), Thomas Krappinger (HWK, Assistenz) und Silke Struck, Politologin, Niels Beugeling, Pressemuseum Amsterdam, Bas van der Schot, Cartoonist und Christoph Dreyer, Reporter ohne Grenzen. Vielen Dank also noch einmal an alle für diese unglaublich tolle Woche. Wir bedanken uns beim DFJW für die konstruktive Zusammenarbeit und Unterstützung Thomas Schäfer, Kollegium

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