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Kultur, Bildung, Reisen, 11.-17.7. 2015

3) Fahrt der Stufe 11 nach Barcelona

Surrealismus, Hafen, Gaudi, die Stadt........ Das Programm einer Bildungsreise

Am Dienstag ist von einer sehr entspannten Hafenrundfahrt mit den „Gondolieras“ zu berichten, auf die ein Besuch im Museo Maritim folgt sowie Schülervorträge zur Geschichte Barcelonas seit den Anfängen. Der eigenen Erkundung weiterer Museen und Sehenswürdigkeiten, wie Kathedrale, Museen, Zoo u.a. sind keine Grenzen gesetzt. Leider klappt der Besuch im Museo Picasso nicht, da die Auslastung gegeben und eine Vorbuchung für Gruppen nicht möglich ist. Dies bleibt allerdings der einzige kleine Wermutstropfen dieser Reise. Der Mittwoch steht im Zeichen von Antoni Gaudi. Er beginnt mit der Fahrt zum Parc Güell, einem erstaunlichen Freizeitpark diese großen Künstlers und Architekten, von dem aus man einen sensationellen Überblick über Barcelona hat, und endet – nach einer ausgedehnten Fußwanderung durch die ganze Stadt mit dem Besuch der Sagrada Familia, der immer noch im Bau befindlichen und unvollendeten außergewöhnlichsten katholischen Kirche der christlichen Welt. Auch heute werden verschiedene Vorträge zu den besichtigten Sehenswürdigkeiten gehalten. Der kulturelle Anspruch unserer Bildungsreise wird hoch gehalten. Anzumerken bleibt, dass die Rolle von Geld und Kommerz gerade im Zusammenhang mit der massentouristischen Ausbeutung der Sagrada Familia schmerzlich bewusst wird. Das Sakrale des Bauwerks bleibt im Ansturm der Touristen weitgehend auf der Strecke. Am nächsten Tag, dem Tag unserer Abreise, ist allen die Programmwahl beim letzten Stadtbesuch frei gestellt. Mont Juic, Fundaçió Miró, Ägyptisches Museum und das Museum zeitgenössischer katalanischer Kunst sind nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was an diesem Tag noch realisiert wird, bis hin zum gemeinsamen Abschlussessen in einer – sehr touristischen Gaststätte im Zentrum Barcelonas. Zum Schluss noch einmal zurück zu den anfangs genannten zwei Gesichtern Barcelonas. Das wohlhabende Barcelona der höher gelegenen westlichen Stadtteile - Sant Gervasi, Pedralbes, Sarrià - bekommt normalerweise kaum ein Tourist zu Gesicht; noch seltener - es wäre denn, er verirrte sich auf dem Weg zum Parc Güell - die Geheimnisse alteingesessener Viertel wie Horta, El Carmel oder Vallcarca, von deren steilen Straßen man die schönsten Ausblicke auf den unwahrscheinlich verdichteten Stadtkörper vor der Weite des Meeres erhascht. Ein wenig davon kam uns tatsächlich auf dem Fußweg zum Parc Güell in Vallarca entgegen. Das andere Extrem bilden die an den alten Hafen grenzenden Teile der Altstadt. Einst Inbegriff der Verruchtheit und Zwielichtigkeit, sind sie heute die Trampelpfade der Besuchermassen. Ihr Weg führt hinunter bis zu den vier Kilometern Stadtstrand der Barceloneta, wo fliegende Händler ein Publikum aus aller Welt umschwirren und mit Massagen, Mojitos und Sambakursen versorgen. Wer wie wir mehrfach im Barrio Gòtico und auf La Rambla unterwegs war, dem ist auch dieses Phänomen vertraut. Die ethnische und kulturelle Vielfalt Barcelonas, stellenweise widersprüchlich, meist jedoch faszinierend, macht den Sog dieser Stadt aus, die 24 Stunden lang pulsiert und atmet, nie langweilig wird und mit stetig neuen und wechselnden Gesichtern und Ansichten überrascht. Diese Bildungsreise gehörte auch deshalb zu den besten und abwechslungsreichsten Fahrten mit der Oberstufe, die ich bislang erlebt habe. Thomas Schäfer, Kollegium

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