Kultur, Bildung, Reisen, 11.-17.7.2015

4) Fahrt der Stufe 11 nach Barcelona

Gaudi ohne Ende - Von der Casa Mila zum Parc Güell, zur Sagrada Familia und zurück - Gaudi allerorten

Wie auch Hundertwasser beherrschte Gaudí nicht nur sein Handwerk, sondern verstand seine Gebäude stets als Gesamtkunstwerk, weshalb er auch das kleinste Detail im Gebäudeinneren selbst entwarf. Das Motiv, das alle Werke Gaudís dominiert, ist die Natur, weshalb organische Formen, unregelmäßige Grundrisse und Symbole aus der Flora und Fauna zu seinen bevorzugten Gestaltungselementen zählen. Darüber hinaus ist die Verwendung von Mosaiken und Schmiedeeisen charakteristisch für Gaudís Architektur. Gaudís wohl bekanntestes Werk und gleichzeitig Wahrzeichen Barcelonas ist die ‘Sagrada Familia‘, obgleich diese bis heute unvollendet ist. Gaudí übernahm die Bauleitung für die römisch-katholische Basilika 1883 und widmete ihr ab 1914 bis zu seinem Unfalltod 1926 seine gesamte Lebensenergie. Zu Lebzeiten war Gaudí sehr zurückgezogen, verbrachte gerne Zeit allein in seiner Werkstatt und pflegte eine asketische Lebensweise. Als er am 7. Juni 1926 von einer Straßenbahn angefahren wird, hält man ihn für einen Obdachlosen, woraufhin er in ein Armenhospital gebracht wird. Dort findet ihn einer seiner Mitarbeiter erst drei Tage später, kurz bevor er noch am selben Tag verstirbt. Seit Gaudís Tod gab es immer wieder Kritik an der Fortsetzung der Bauarbeiten an der Sagrada Familia, da viele der Originalpläne im spanischen Bürgerkrieg zerstört wurden. Das voraussichtliche Datum der Fertigstellung wurde in den letzten Jahren immer weiter nach hinten verschoben und ist momentan für 2026 angesetzt, zu Ehren des 100. Todestages von Gaudí. Für unsere Studienfahrt nach Barcelona war Gaudí natürlich Pflicht. Schon am ersten Abend zeigten sich die Casa Milà und die Casa Batló bei einem Stadtspaziergang in der Abendsonne von ihrer schönsten Seite. Auch der anstrengende, via Rolltreppen sekundierte Aufstieg zum höher gelegenen Park Güell wurde mit einer genialen Aussicht über die Stadt belohnt und einigen von uns kam der florierende Schwarzmarkt entlang der serpentinenartig angelegten Wege mit Fächern und Sonnenbrillen zu Dumpingpreisen sehr gelegen. Auch ein gemeinsamer Besuch der ‘Sagrada Familia‘ stand auf dem Programm, auf den viele von uns sehr gespannt gewesen waren. Der Gruppen-Audio-Guide stellte sich jedoch leider als Farce heraus, da man über den eingestellten Kanal von unangenehmem Rauschen und Piepsen bis zu einem spanischen Radiosender alles empfing, nur nicht die Erläuterungen zum Gebäude. Sehenswert ist die ‘Sagrada Familia‘ dennoch durchaus, da sie sich in vielerlei Hinsicht vom Stil der meisten katholischen Kirchen abhebt, vor allem aber durch das Farbenspiel von Licht und Schatten besticht. Momentan trübt leider auch noch die Baustelle das Bild, deren Geräuschkulisse es kaum möglich macht die Eindrücke in Ruhe zu genießen, was zumindest bei uns in Kombination mit dem Audio-Guide irgendwann zu allgemeiner Belustigung führte. Alles in allem kann man sagen, wir hatten eine Mordsgaudi mit Gaudí. Wenke Grahneis, Stufe 11

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