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Vortragsabend - Die deutschen Juden zwischen 1933 und 1943

22. 9. 2016, GIDEON GREIF am LGH

Israelischer Historiker spezialisiert auf die Erforschung des Holocaust und dessen didaktische Aufbereitung und Vermittlung

Obwohl die Juden Deutschland gegenüber patriotisch und loyal gewesen seien und versuchten, sich als Brüder der „Reindeutschen“ zu zeigen, sei man ihnen mit Hass und Demütigungen begegnet, zum Beispiel durch Propaganda- oder vermeintliches Aufklärungsmaterial, durch öffentliche Demütigungen und Zurschaustellungen, später auch durch Gesetze. Dieser Hass habe sich jedoch nicht nur gegen die Juden als Personen, sondern auch gegen jüdische Kultur, Tradition, Geschichte und Wertvorstellungen gerichtet. Aufgrund dieser Gesinnung und Verfolgung sei nahezu die komplette jüngere, deutsch-jüdische Bevölkerung um 1940 bereits emigriert, da sie die Ausweglosigkeit aus ihrer Lage bereits begriffen habe. Die übrigen deutschen Juden wurden so gut wie alle deportiert. Während des Vortrags ging Herr Dr. Greif immer wieder auf Publikumsfragen ein, wodurch eine sehr interaktive Atmosphäre entstand. Mit seiner Arbeit möchte er Bewusstsein über die Grausamkeit des Holocausts schaffen und betonen, dass es wichtig ist, sich nicht aus Bequemlichkeit blind und taub gegenüber derartigen Ereignissen zu stellen, sondern den Mut zu haben, Nein zu sagen. Dadurch, so Herr Dr. Greif, ließen sich solche Katastrophen in Zukunft abwenden. Frederieke Lohmann, Klasse 10a Biografisches: Zwischen 1983 und 2009 arbeitete Gideon Greif im Yad Vashem Holocaust Museum in Jerusalem und Giw’atajim als Redakteur, Forschungsleiter, Pädagoge und Dozent an der International School for Holocaust Studies. Außerdem war Gideon Greif zwischen 1996 und 2005 Vorsitzender des deutschsprachigen Desk der International School for Holocaust Studies. Zwischen 2005 und 2006 war er außerdem der Vorsitzende der polnischen Abteilung. In den Jahren 2002 und 2003 arbeitete er als Lehrender für Jüdische Geschichte an der Fakultät für Jüdische Geschichte der Universität Haifa. Zwischen August und Dezember 2001 war er außerdem Gastprofessor für Holocaust Studien am Zentrum für gegenwärtige Jüdische Studien der Universität Miami und Berater am Holocaust Memorial Center in Miami Beach in Florida. Seit 2009 ist er am Shem Olam Institute for Education, Documentation and Research on Faith and the Holocaust in Israel tätig. Ab August 2011 wurde er zum Professor für israelische und jüdische Geschichte am Schusterman Center für jüdische Studien an der Universität von Texas, Austin, USA, berufen. Er unterrichtete dort Holocaust Studien und die moderne Geschichte des Staates Israel. In den USA arbeitet er zudem für die Stiftung für Projekte über Holocaustlehren in Miami, Florida.

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