Digitaler Vortragsabend am 10. Juni 2021:

Diplomatie – Beruf und Berufung im Wandel

Das erste Außenministerium wurde dann in Frankreich im 17. Jahrhundert gegründet, um die Interessen des Staates wirksam zu vertreten. In dieser Phase bildeten sich die noch heute gültigen Grundsätze der Diplomatie heraus. Nach dem ersten Weltkrieg kam dann der Völkerbund hinzu, nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Vereinten Nationen und die Europäische Union gegründet. Der Vertrag von Lissabon brachte dann nicht zuletzt den Europäischen Auswärtigen Dienst für eine kohärentere europäische Außen- und Sicherheitspolitik. Danach wurden einige Grundprinzipien der deutschen Außenpolitik vorgestellt wie die enge transatlantische Partnerschaft, die Zusammenarbeit in der Europäischen Union, die besonderen deutsch-französischen Beziehungen oder der Einsatz für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte. Im letzten Teil wurde der Beruf des Diplomaten genauer vorgestellt mit den Tugenden, welche ein Diplomat haben sollte (Talleyrand: Gleichmut) und den Aufgaben welche Diplomaten leisten müssen wie die Unterstützung deutscher Staatsbürger im Ausland. Deutschland betreibt 227 Auslands-Vertretungen (Botschaften, Konsulate etc.) mit über 3000 Diplomaten. Das berufliche Leben eines Diplomaten ist durch das Rotationsprinzip recht unstet und man muss persönlich mit vielen klimatischen Bedingungen zurande kommen. Es gilt im diplomatischen Dienst das Generalisten-Prinzip und man kann als Diplomat nicht damit rechnen nur im Rahmen des studierten Berufes zu wirken. Weiterhin gibt es den Europäischen Auswärtigen Dienst, der in Brüssel beheimatet ist und Europäische Interessen vertritt. Außerdem kann man als Diplomat in verschiedenen internationalen Organisationen wirken. Zum Schluss „öffnete“ Herr Felsheim seinen Kalender, um nachvollziehbar darzustellen, welche Aufgaben in den letzten Tagen erledigt wurden. Danach wurden viele Fragen der über 100 Zuhörer/innen von Herrn Felsheim geduldig und umfassend beantwortet: Fragen nach der Rückholaktion Deutscher Urlauber im Frühjahr 2020, zu den Auswirkungen des Brexit, der Situation in Weißrussland, der wachsenden Rolle Chinas, Global Governance z.B. bei der Besteuerung großer internationaler Konzerne, welche Studienabschlüsse für den diplomatischen Dienst besonders geeignet sind, ob man die Sprache am jeweiligen Dienstort lernen muss, wie die Bedingungen für die Familien der Diplomaten sind und, und, und.... Wir danken Herrn Felsheim für diesen sehr informativen Vortrag und die Beantwortung der vielen interessierten Fragen der LGHler/innen, Jonathan Weber vom Alumni-Verein für die Organisation der Plattform und allen LGHler/innen und Alumni für das Interesse und die vielen guten Fragen. LH, Kollegium

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