19. – 26. Februar 2024

Eine Woche mit italienischen Gästen

15 Gäste aus Faenza waren zu Gast am Landesgymnasium

Nach über vier Jahren können endlich wieder Gäste des Liceo Torricelli-Ballardini aus der Partnerstadt Faenza in der norditalienischen Regio Emilia Romagna zu Gast am LGH sein. 13 Schüler*innen hatten Austauschpartner*innen am Landesgymnasium und waren zum Teil im Internat und zum Teil bei Familien externer Schüler*innen untergebracht. Begleitet wurde die Gruppe von ihren Lehrkräften Cristina Briccoli und Filippo Liuti.
 

Montag – Ankunftsabend der Italiener in Schwäbisch Gmünd
 
Am Abend des 19. Februars trafen endlich unsere italienischen Austauschschüler*innen ein. Die Aufregung war spürbar, besonders für diejenigen, die sich bei der Ankunft zum ersten Mal kennenlernen würden. Einige wenige, die bereits am Italien-Austausch im Vorjahr teilgenommen hatten, erlebten ein fröhliches Wiedersehen nach gut einem Jahr der Trennung – es wurde sich umarmt und nach einigen Minuten war die lange Trennung schon fast vergessen.
 
Die Koffer wurden schnell in die Wohngemeinschaften gebracht und alle trafen sich dann im Bistro, um gemeinsam zu Abend zu essen. Frau Schubart hatte zuvor Maultaschen und Kartoffelsalat zubereitet, die wir dann an einer langen Tafel aßen. Die anfängliche Fremdheit, derjenigen die zum ersten Mal teilnahmen, wich schnell, und es wurde gelacht und geredet.
 
Nach einem anstrengenden Reisetag ging es für die italienischen Gäste nach einer kurzen Führung durch die Wohngemeinschaft und einer Vorstellung der anderen Mitbewohner*innen schnell ins Bett, das bei den Gastgebern im Zimmer vorbereitet wurde.
 

Dienstag – ein Vormittag am LGH, Empfang mit dem Ersten Bürgermeister und Stadtführung in Gmünd
 
Der Dienstagvormittag war unser erster gemeinsamer Vormittag. Nach einem gemütlichen Frühstück in der Mensa um 8:00 Uhr, wurden unsere italienischen Gäste von Herrn Sauer empfangen. 
 
Dieser gab uns eine kurze, sehr informative Führung des Campus des LGHs. Dabei ist er insbesondere auf die Region und auch deren geschichtliche Verbindung zu Italien eingegangen. Nachdem wir den Italiener*innen so einen Überblick über unseren Campus geschaffen hatten, ging es weiter in den Unterricht.
 
Für manche hat dies einen gefüllten Vormittag bedeutet, andere hatten Freistunden und haben die Zeit anders genutzt, beispielsweise sind wir im Parler-Gymnasium töpfern gegangen und haben unsere eigenen keramischen Werke geschaffen. Unsere italienischen Gäste haben so ihre ersten Eindrücke der Schule und unseres Alltags gesammelt. 
 
Der Vormittag nahm ein Ende beim Mittagessen in der Mensa, wo wir uns für das Programm am Nachmittag gestärkt haben.
 
Am Dienstagmittag, dem 20.Februar 2024, liefen wir gemeinsam mit unseren italienischen Austauschschüler*innen in die Innenstadt, um auf den ersten Bürgermeister von Schwäbisch Gmünd, Christian Baron, zu treffen. Dieser empfing uns und erzählte etwas über die gute Verbindung zwischen den Städten Faenza und Gmünd. 
 
Anschließend brachen wir zu einer Stadtführung, welche auf Italienisch war, auf, sodass die Faentiner*innen die Stadt kennenlernten und etwas über deren Geschichte lernten. Einiges davon war auch für uns neu und sehr interessant. Wir sahen uns das Museum im Prediger und einige Sehenswürdigkeiten in Schwäbisch Gmünd an, unter anderem das Münster und die Bibliothek, von welcher unsere Austauschschüler*innen sehr begeistert waren.
 

Mittwoch – ein gemeinsamer Schultag aus persönlicher Sicht
 
Durch die Sprachbarriere konnte mein Austauschpartner in vielen Fächern, wie Deutsch oder WBS, nicht wirklich mitarbeiten. An diesem Vormittag jedoch gab es dieses Problem nicht, da wir NWT, Latein und Biologie hatten.
 
In NWT haben wir programmiert und da die Programmiersprache auf Englisch ist, konnte mein Austauschpartner alles problemlos verstehen und eigene Ideen einbringen.
 
Da er auf ein altsprachliches Gymnasium geht und Latein sein Lieblingsfach ist, konnte er die lateinischen Texte gut übersetzen und auch die deutschen Inhalte mit meiner Übersetzung recht gut verstehen.
 
In Biologie war die Sprachbarriere dann wieder ein größeres Problem, aber da wir unter anderem Stammbäume erstellt haben, konnte er zumindest das machen, da man das auch ohne Worte verstehen kann.
Insgesamt war es ein sehr guter Vormittag, da mein Austauschpartner viel mehr aus dem Unterricht mitgenommen hat, als das an den meisten Tagen der Fall war.
 
Am Mittwoch aßen mein Austauschschüler und ich in der Mensa Spätzle mit Soße zu Mittag. Danach unterhielten wir uns noch mit einer Mitschülerin, die meinen Austauschschüler vom Austausch letztes Jahr kannte. Da er noch ein Geschenk für seinen Vater brauchte, der am Freitag Geburtstag hatte, machten wir uns gegen 13:30Uhr auf den Weg in die Stadt. Nebenher hörten wir Musik und redeten viel. 
 
In der Stadt angekommen, war es ein bisschen schwierig etwas Typisches aus Schwäbisch Gmünd zu finden, das seinem Vater gefallen würde. Schließlich kamen wir am „Bombole“ vorbei, wo wir fündig wurden und eine Mischung aus verschiedenen Bonbons kauften. Da sie in diesem Laden die Bonbons selbst herstellen, hatten wir sogar die Möglichkeit dabei zuzuschauen und bekamen von dem frisch verarbeiteten Bonbonteig einen daraus geformten Lolli mit Bananen-Schokoladen-Geschmack. Dieser war richtig lecker und wir haben uns sehr darüber gefreut. 
 
Nun schlenderten wir noch ein bisschen durch die Stadt, bis es um 15Uhr Zeit war zur Schule zurückzukehren. Zurück an der Schule trank er einen Latte Macchiato und wir aßen den Nachmittagssnack. Es gab einen Teigkringel gefüllt mit Obststücken und einer Sahnemasse. Aber wir hatten dafür leider gar nicht so viel Zeit, denn um 15:30Uhr begann der Spanischunterricht. Da er leider kein Spanisch, sondern Latein und Altgriechisch lernt, konnte er nicht so aktiv mitarbeiten. Deshalb hat er währenddessen ein philosophisches Buch gelesen. 
 
Trotz allem war er am Ende vom Spanischunterricht so begeistert, da er auch einiges wegen der Ähnlichkeit zu Italienisch verstehen konnte und war voller Enthusiasmus auch Spanisch zu lernen. Auf dem Fußweg nach Gotteszell, von wo wir den Bus etwa 20 Minuten nach Hause nahmen, unterhielten wir uns viel. Es war richtig interessant. Zuhause angekommen gab es Abendessen.
 
Schließlich ließen wir mit meiner Familie den Abend bei mehreren Runden „Rummikup“ ausklingen, wobei sich herausstellte, dass es „Rummikup“ in ähnlicher Version auch in Italien gibt und eines seiner Lieblingsspiele ist. Alles in allem ein gelungener Tag!
 

Donnerstag – ein Ausflug in die Landeshauptstadt
 
Im Rahmen des italienischen Austausches besuchten wir am Donnerstag, den 22.2.24, das Mercedes Benz Museum in Bad Cannstatt/ Stuttgart. Um 8:30 Uhr trafen wir uns am Internat und begaben uns von dort zum Bahnhof. Nach einer Stunde Fahrt kamen wir am eindrucksvollen Museumsgebäude an. Nun hatten wir Zeit uns mit der interessanten und bewundernswerten Geschichte des Unternehmens zu beschäftigen und die Entwicklung des Automobils in den letzten 130 Jahren zu bestaunen. 
 
Hilfreich dabei war der Audioguide, der zum Glück auch auf Italienischen verfügbar war. Die Ausstellung zeigt eine Vielzahl von Fahrzeugen, angefangen von den frühesten Modellen bis hin zu modernsten Prototypen und Konzeptfahrzeugen, wie z. B. solarbetriebene Autos. Durch interaktive Displays, historische Artefakte und multimediale Präsentationen wurde die Entwicklung des Unternehmens und seine Rolle in der Automobilindustrie eindrucksvoll vermittelt. 
 
Sowohl die deutschen als auch die italienischen Austauschschüler*innen fanden den Museumsbesuch sehr interessant und beeindruckend.
 

Nach dem Besuch des Mercedes Benz Museums ging es auch schon mit der Straßenbahn zur Stuttgarter Stadtbibliothek, ein wunderschönes Gebäude, welches in glänzendem Weiß gehalten ist und über 800.000 Bücher besitzt. Ein großes Treppenhaus mit einer besonderen magischen Stille. Hier gibt es wirklich alles, was man sich vorstellen kann.
 

Später ging es zu einem neueren Schloss in Stuttgart, welches von draußen wirklich atemberaubend aussah. Zwei Wächter Statuen bewachen das Schloss rund um die Uhr, und zwar ein Hirsch und ein Löwe. Dann ging es auch schon weiter zur Königstraße, auf welcher wir die Calder Mobile besichtigen konnten. Im Anschluss hatten wir freie Zeit zur Verfügung.
 

Freitag – ein ganz normaler Schultag mit… WG-Abend!
 
Am Freitagmorgen durften wir ausschlafen. Danach hatten wir eine Freistunde, welche wir in der Mensa verbrachten, in der wir uns alle gemeinsam über unser Schulleben und die Unterschiede unterhalten haben.
In der dritten Stunde hatten wir Französisch und beim Mittagessen ging der kulturelle Austausch weiter, indem die Schüler*innen aus Italien deutsches Essen probierten.
 
Den Nachmittag verbrachten wir zusammen, indem wir durch Schwäbisch Gmünd spazierten. Beim WG-Abend, welcher für die Italienischen Schüler*innen eine einmalige Erfahrung war, haben wir „Werwolf“ auf Englisch gespielt.
 
Am WG-Abend ist WG Kohler, meine WG, mit WG Knöpfler-Seitz in die Halle gegangen. Bei uns waren zwei Italienische Austauschschülerinnen da. In der Halle haben wir verschiedene Spiele gespielt; ich habe stets darauf geachtet, dass ich in der Nähe meiner Austauschpartnerin bleibe und dass wir, wenn möglich, in ein Team bei Teamspielen kommen. Außerdem habe ich ihr alle Spiele, die sie nicht kannte oder nicht verstand noch einmal erklärt. Auch die anderen haben sie integriert und es wurde viel Englisch und vereinzelt natu¨rlich Italienisch gesprochen. Die Stimmung war sehr gelöst und es wurde viel gelacht und auch Chiara hat gut mitgespielt sich mit anderen unterhalten und mit ihnen gelacht. 
 
Nachdem wir aus der Halle zurückgekommen waren, habe ich den restlichen Abend noch mit Chiara verbracht und sie auch gefragt, wie sie den WG-Abend fand. Sie hat sehr positive Rückmeldung gegeben. 

Samstag – ein Ausflugstag nach Tübingen
 
Für den 24. Februar stand ein Ausflug nach Tübingen auf dem Programm. Nachdem die Schüler*innen gefrühstückt hatten und die Lunchpakete gepackt waren machte sich die Gruppe auf zum Bahnhof. Nach einer knapp 2-stündigen Zugfahrt über Bad Cannstatt erreichte man Tübingen bei strahlendem Sonnenschein.
 
In der anschließenden, in englischer Sprache gehaltenen, Stadtführung erfuhren die Schüler*innen nicht nur viel über die historisch reiche Vergangenheit der Stadt und die bis aufs Mittelalter zurückgehenden Trink-Traditionen der Universitäten, sondern auch interessantes über die heutige Entwicklung Tübingens und warum ein erneuter Besuch definitiv lohnenswert ist.
 
Nachdem sich alle in Kleingruppen auf die Suche nach einem Mittagessen begeben hatten, nutzten die Jugendlichen die verbliebene Zeit, um die wunderschöne Altstadt Tübingens mit ihren vielen außergewöhnlichen kleinen Läden zu erkunden.
 
Gegen Nachmittag trat die Gruppe zwar geschafft, aber sehr bereichert die Heimreise an.
 

Sonntag – Ausflug mit Familienanschluss und gemeinsamer Abschlussabend im Internat
 
Am Samstag, den 25. Februar sind ich, meine Familie, das heißt mein Bruder, meine Schwester und meine Eltern, mit meiner Austauschpartnerin Anna zum Spazieren und anschließendem Mittagessen auf den Hohen-Rechberg gefahren.
 
Es war um 10:30 Uhr als wir hier in Schwäbisch Gmünd mit dem Auto losgefahren sind. Die Fahrt dauerte ungefähr 15 Minuten bis wir am Fuß des Berges „Hohen-Rechberg“ ankamen. Dort haben wir noch die Freundin meiner Austauschpartnerin und ihre Gastfamilie inklusive deren weißen, süßen Hund getroffen. Von dort sind wir bei traumhaftem Wetter auf den Hohen-Rechberg gelaufen. Der Weg auf den Hohen-Rechberg ist mit Steintafeln bestückt auf denen die Ostergeschichte aufgezeigt wird. 
 

Oben hat man eine wunderbare Aussicht auf Straßdorf und Schwäbisch Gmünd und auf der anderen Seite auf die Alb. Wir haben unglaublich viele Bilder und Selfies gemacht und hatten unglaublich viel Spaß. In der Mitte dieses Plateaus gibt es eine wunderschöne Kirche Namens St. Maria. Diese wurde im Jahr 1686-1688 erbaut und wird bis heute für Gottesdienste genutzt.
 
Anschließend sind wir zur Ruine „Hohen-Rechberg“ gelaufen. Dies ist eine sehr alte Burg, die schon um das Jahr 1200 erbaut wurde. Wir haben eine kleine Tour durch die Burg gemacht, wo wir vieles entdecken konnten. Es gab Kerker, Säle, Schießscharten, Keller und vieles mehr. Doch das erstaunlichste war, wie gut alles noch erhalten war. In der Vorburg wurde ein Restaurant Namens Burgschenke Hohen-Rechberg eröffnet, wo wir zu Mittag aßen. Es gab typisch schwäbische Gerichte, wie Kässpätzle oder Zwiebelrostbraten mit Kartoffelsalat. Danach sind wir erfüllt und satt nach Hause gefahren.
 
Am Sonntagabend kamen alle nochmal zusammen, um ein letztes gemeinsames Abendessen zu haben und das Ende des gelungenen Austauschs zu feiern. Nach und nach sind alle Italiener*innen und alle Deutschen ins Bistro eingetrudelt und jeder hat Hunger mitgebracht. Bis es den ersten Flammenkuchen gab, sind angeregte Gespräche entstanden und jeder hatte eine schöne Zeit. Nach und nach kamen immer mehr Flammenkuchen aus dem Ofen und alle aßen begleitet von deutscher Musik. 
 
Sowohl der vegetarische als auch der normale Flammenkuchen waren sehr lecker. Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich und jeder hatte sehr viel Spaß. Aber wie jeder schöne Abend fand auch dieser irgendwann ein Ende. Also halfen alle mit das Bistro aufzuräumen und als das geschafft war, gingen alle zurück in die WGs oder nach Hause.
 

Montag – Abschied im Internatshof
 
Nach einer aufregenden Woche zusammen mit unseren Austauschpartner*innen kam, was wohl kommen musste und wir sollten uns von den neugewonnen Freunden wieder verabschieden. Die Abreise der Italiener*innen mit dem Zug war auf etwa 9:30 Uhr angelegt, sodass noch genug Zeit blieb, um in der Mensa zu frühstücken und sogar ein Lunchpacket zusammenzustellen. Nach dem Frühstück traf sich die ganze Gruppe noch ein letztes Mal zusammen vor den Internatsgebäuden. Auch unser Schulleiter war anwesend, um sich zu verabschieden. 
 
Das Gepäck der Italiener*innen wurde nun abgeholt, und schon mal zum Bahnhof gebracht. Die Italiener*innen selber sind jedoch gelaufen und konnten so noch einmal einen letzten Blick auf Schwäbisch Gmünd erhaschen. Wir haben sie jedoch nur bis zum Schulgebäude gebracht - immerhin hatten wir danach selber noch ganz normalen Unterricht. Insgesamt lässt sich aber sicher sagen, dass viele versprachen in Kontakt zu bleiben und auch schon Vorfreude auf den Gegenbesuch vernommen werden konnte. 
 
Nachdem wir uns endgültig verabschiedet hatten, ging es für uns mit dem Unterricht weiter und die Italiener*innen erwartete eine ca. 13-stündige Zugfahrt.
 
Ein Bericht aller am Austausch teilnehmenden Schüler*innen des Landesgymnasiums


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