18. Mai 2025

„Honorary Mention“ bei der internationalen Philosophieolympiade

LGH-Schülerin erlangt Auszeichnung bei Essaywettbewerb auf internationaler Ebene

Zum ersten Mal in der Geschichte des LGH hat eine Schülerin an der internationalen Philosophieolympiade der UNESCO teilgenommen! Marie-Madeleine Amiras hat bei der 33. Olympiade mit einer Auszeichnung einen riesigen Erfolg erzielt!
 
Als Gewinnerin des Bundeswettbewerbs philosophischer Essay reiste Marie-Madeleine Amiras als Teil der zweiköpfigen deutschen Delegation ins italienische Bari und nahm dort erfolgreich am höchsten philosophischen Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler teil.
 
Dort schrieb sie einen beeindruckenden Essay, der sich mit zentralen Fragen der Moralphilosophie beschäftigte: Gut, Böse, Glück, Liebe und den „Willen zur Macht“. Neben ihren eigenen Gedanken wird diese philosophische Achterbahnfahrt mit Ideen von Raimond Gaita, Albert Camus und Friedrich Nietzsche angereichert, deren Gedanken und Theorien im Essay von Marie-Madeleine miteinander zu sprechen scheinen.
 
Der Essay beginnt mit der Erörterung eines Zitats von Mary Wollstonecraft, dass niemand das Böse um seiner selbst willen wählt, sondern es irrtümlich für Glück hält. Marie-Madeleine untersucht in ihrem Essay dieses hedonistische Streben und dessen moralische Implikationen und widerspricht dabei Wollstonecrafts These mit einer überzeugenden Begründung.
 
Ausgangspunkt ist Raimond Gaitas Kritik an konsequentialistischen und deontologischen Ansätzen, wobei die Bedeutung der unmittelbaren Handlung und der darin ausgedrückten Güte und Bosheit hervorgehoben wird, was zugleich Mitgefühl und Liebe zurück in die Moralphilosophie bringt. Der Essay fordert die traditionelle moralphilosophische Sichtweise heraus, indem er die Bedeutung von Selbstverwirklichung und dem „Willen zur Macht“ als treibende Kräfte hinter moralischen Handlungen untersucht. Die Autorin argumentiert, dass viele Moralphilosophien eine falsche Richtung eingeschlagen haben, da sie das Streben nach der eigenen Glückseligkeit hemmen würden und somit diese Moralphilosophien eigentlich unethisch seien.
 
Mit einem Ausblick auf Camus Gedanken stellt die Autorin das Streben nach Glück wieder ins Zentrum der Moral und schließt: „Morality uses tools of empathy and compassion in the name of the pursuit of pleasure. That intention I wholeheartedly defend as pure.“
Dieser Essay ist ein beeindruckendes Beispiel für tiefgründiges Denken und zeigt, wie eine junge Philosophin komplexe moralische Fragen mit Leidenschaft und Intellekt angehet und zu neuen, faszinierenden Ideen über die grundsätzliche Beschaffenheit von Moral kommt.

Marie-Madeleine hat im Essaywettbewerb verdient eine „Honorary Mention“ erhalten, und das LGH beglückwünscht sie zu diesem Erfolg!
 
Für die Philosophiefachschaft: Dr. Wolfgang Egner
 


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