Workshop des Campusmuseums am 23.11. 2013

Video-Interviews mit Zeitzeugen; „Gedächtnis der Nation“ , Internet-Archive, Verfahren der Geschichtswissenschaft

Doch wie geht man als Laie an Interviews wie diese heran? Welche Arbeitstechniken gibt es, was muss man beachten? Wie zeichnet man das Gesagte auf? Darum sollte es unter anderem bei dem Workshop an der VHS Schwäbisch Gmünd am 23. November 2013 gehen. Die Dozenten waren die Johannes Huhmann, Redakteur und Interviewer des GdN, und Vladimir Majdanžic, einem freien Filmemacher, der beim Verein tätig ist, und welche aus ihren täglichen Erfahrungen mit Zeitzeugen anschaulich berichteten und Tipps gaben. Nach netten, einführenden Worten von Frau Hofmann, Leiterin der VHS, ging es auch schon los und das gemischte Publikum aus sieben LGH-Schülern, die sich im Rahmen des Campus-Museums mit der Thematik auseinandersetzen, und vier interessierten Gmündern (hauptsächlich von der Geschichtswerkstatt), erfuhr zunächst einmal etwas über die geschickte Vorbereitung eines Interviews durch ein Vorbereitungsgespräch, bei dem neben den allgemeinen Absprachen der Zeitzeuge auch erst einmal Vertrauen zu dem Interviewenden fassen soll, um mit ihm dann über seine persönlichen Erfahrungen sprechen zu können. Dabei wurden die beiden Dozenten nicht müde, auch auf Zwischenfragen zu anderen Aspekten des Umgangs mit Zeitzeugen detailliert einzugehen. Anschließend an dieses Vorbereitungsgespräch überlegt sich der Redakteur die Kernthemen und Fragen, über die er mehr erfahren möchte und sortiert diese Fragensammlung dann zu einem Fragenkatalog um, aus dem er sich wiederum Stichworte herausschreibt, um mit dem Zeitzeugen wirklich ins Gespräch zu kommen. Nach Tipps zu den verschiedenen Fragetypen und einer Pause mit einem leckeren Mittagessen in der Cafeteria der VHS wurde es konkret: die verschiedenen Workshopteilnehmer interviewten sich nach einer kurzen Vorbereitung gegenseitig und wurden dabei in die reale Situation mit Kamera, Mikros und Beleuchtung hineinversetzt, während die anderen das Gespräch auf einem Monitor mit verfolgen konnten und hinterher Feedback gaben. Dies war nicht nur arbeitstechnisch spannend, auf dieses Art im Rampenlicht zu stehen, sondern auch inhaltlich, da in den gemischten Paaren aus Gmündern und LGHlern vor allem die Jüngeren einen Blick aus einer neuen Perspektive auf historische Ereignisse wie zum Beispiel den Mauerfall bekamen. Anschließend erklärte Herr Majdanžic noch die verwendete Technik, den Aufbau der Beleuchtung, wie man ein Studio selbst auch ohne hochprofessionelle Fernseh-Ausstattung nachbilden kann und worauf man sonst noch achten sollte. Besonderen betonte er dabei den Ton, der während der Aufnahme immer kontrolliert werden sollte, damit man hinterher etwas von dem Gespräch verwenden kann. Schließlich gaben er und Herr Huhmann noch konkrete Tipps für den Ablauf eines Zeitzeugeninterviews und für den allgemeinen Umgang mit diesen, besonders, wenn die erlebten Ereignisse diesen durch das Berichten davon emotional aufwühlen sollten oder auch wie man einen zu erzählbegeisterten Zeitzeugen stoppen kann, um wieder auf den Kern der Frage zurück zu kommen. Beendet wurde der Workshop durch eine Feedbackrunde, bei der beide Seiten betonten, dass es ihnen sehr viel Freude bereitet habe und auch schon über eine mögliche Fortsetzung der Zusammenarbeit nachdachten. Wir können auf die Ergebnisse dieses interessanten und lehrreichen Workshops gespannt sein, die jeder auf dem YouTube-Kanal des Vereins hochladen kann und somit auch Teil dieses Archivs werden, ebenso wie auf Zusammenarbeiten zwischen den verschiedenen Teilnehmern, zum Beispiel im Rahmen des Campus-Museums. Laura Schönfelder, Kollegium

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