Der Stadtpark von Riga wird durch den Platz mit dem 42 m hohem Freiheitsdenkmal unterbrochen.

Studienfahrt nach Riga:

5 Tage im Baltikum zwischen Jugendstil, Geschichte und Ostseestrand

.... die ausgesprochen schöne Einrichtung überraschte positiv nach einem kleinen, unscheinbaren Leuchtschild an der bröckelnden Fassade der Außenfront. Auch in den luxuriösen Doppel- oder Dreierzimmern wurde man von weichen Hotelbetten und kunstvoll gefalteten Handtüchern erwartet. Doch noch war es nicht soweit, die Köpfe in den weichen Kissen zu vergraben, zunächst stand Abendessen als erste Priorität und dann eine kurze Stadtbesichtigung und Supermarkterforschung auf auf der Tagesordnung. Bereits am ersten Abend rief das lettische Essen Begeisterung hervor: Sämtlicher schwäbischer Essensstolz wurde über Bord geworfen und die gefüllten Pelmeni als „wie Maultaschen, nur viel, viel besser!!“ beschrieben. Gesättigt und zufrieden machten wir uns nun auf den Weg in die Stadt, um ein paar erste Eindrücke zu gewinnen. Da uns vom Trinken des Leitungswassers abgeraten wurde, wurde auch ein Supermarkt aufgesucht, aus dessen Besuch sowohl diverse workout-taugliche 5- Liter-Kanister als auch explodierende Wasserflaschen mit einer unglaublichen Menge Kohlensäure resultierten. „In Riga gibt es ganz viele Kirchen, ganz viel Jugendstil und einen Fluss“ – etwa mit diesen Eindrücken fielen wir am Ende dieses langen ersten Tages in unsere Betten, die zwar erst mal das Gefühl erzeugten in einer Hängematte zu schlafen, aber sehr gemütlich waren. Nach dem Frühstück machten wir uns am nächsten Tag auf zu unserem ersten Programmpunkt in Riga: einer ausführlichen Stadtführung. Die Wartezeit auf unseren Guide wurde belohnt, wir bekamen unsere Führung sogar auf Deutsch! Interessant wurden uns die Highlights Rigas nähergebracht und wir verstanden mehr über Geschichte und Architektur, genauso wie viele lustige Anekdoten, die von unserer Stadtführerin zum Besten gegeben wurden. Unsere bruchstückhaften ersten Eindrücke begannen sich zu sinnvollen Infos zusammenzufügen. Lediglich an einem Punkt blieb bei vielen eine gewisse Verwirrung bestehen: die Kirchen Rigas. In der Stadtführung hatten wir gelernt, dass in Riga und der fußläufigen Umgebung ganze 8 Kirchen stehen. Doch welche war nun der Dom, welche die Jakobskirche und welche die St. Peters Kirche? Nach einer Mittagspause (der Eindruck des guten lettischen Essens wurde definitiv bestätigt) ging es am Nachmittag auf eine Parlamentsführung, die ebenfalls sehr interessant und informativ war. Doch nicht nur von den Einheimischen lernten wir viel, so wurden uns dank Vorträgen aus den eigenen Reihen die wirklich wichtigen Dinge, wie beispielsweise „Kann ich deine Nummer haben?“ auf Lettisch oder auch mal nebenbei das Lösen des Zauberwürfels beigebracht. Als letztes stand an diesem Tag ein Blick auf Riga von oben auf dem Programm. Auf dem Turm des Zentrums der Wissenschaften genossen wir den frischen Wind, die wunderschöne Aussicht und schossen viele Fotos. Am nächsten Tag entdeckten wir bereits morgens die heimliche Touristenmeile Rigas: vor den Prachtstücken der Jugendstilhäuser gesellten wir uns zum Fotographieren zu einer Rentnergruppe, die genauso fasziniert wie wir zu den beeindruckenden Häusern empor schauten. Dieser Tag stand ganz im Zeichen der lettischen Geschichte, so schauten wir uns nach eigenen Referaten das Okkupationsmuseum an, welches die Geschichte eines ständig wechselnd besetzten Lettlands durch verschiedene Großmächte verdeutlichte. Nun verstanden wir auch, dass die Säule in der Mitte der Stadt nicht nur ein architektonisches Meisterwerk und ein beliebter Fotohintergund (sowohl für uns als auch für musizierende Soldaten) war, sondern vor allem das Symbol für Freiheit, beziehungsweise die Befreiung des besetzten Lettlands, aus der auch zwei staatliche Feiertage resultierten. Am Nachmittag dann der nächste geschichtliche Programmpunkt: die Besichtigung des KGB Museums, die Räumlichkeiten des russischen Geheimdienstes während der sowjetischen Besatzung. In einer unglaublich fesselnden Führung durften wir die Zellen der Gefangenen und sogar den Exekutionsraum besichtigen, was bei allen einen bleibenden Eindruck hinterließ. Und schon war unser letzter ganzer Tag in Riga gekommen. Diesen genossen wir nach einem Besuch auf dem großen Zentralmarkt Rigas und dem Bestaunen riesiger Obst-, Gemüse- und Fischmengen am Ostseestrand in Jūrmala. Auch das Wetter spielte uns an diesem Tag besonders geschickt in die Karten, sodass wir eine gemütliche Zeit am Strand verbringen konnten. Wir gruben Löcher, bauten Burgen und andere Strandskulpturen und die ganz hart Gesottenen wagten sich sogar in die kalten Ostseefluten. Zurück in Riga ließen wir den letzten Abend entspannt beim Essen ausklingen. Viel zu schnell war es schon Freitag, und damit Tag der Heimreise. Am Flughafen in Riga noch schnell ein paar letzte Souvenirs erstanden, befanden wir uns schon wieder im Flieger, auf dem Weg zurück nach Stuttgart und dann ans LGH oder nach Hause. Die Fahrt ist vorbei, doch was bleibt sind nicht nur Souvenirs, Fotos und Erinnerungen, sondern vor allem ein ganz großes Danke. Danke an unsere begleitenden Lehrer Frau Knöpfler, Frau Kohler und Herr Müller, die unsere Studienfahrt so engagiert und motiviert organisiert und geplant haben, für alles gesorgt und in jedem Moment die Nerven behalten haben. Mira Uhde, Klasse 11

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